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Plakat: Auswertung der Messung am Martin-Luther-Gymnasium Hartha©SLfG
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Bis 2030 soll die Menge weggeworfener Lebensmittel halbiert werden. Die SLfG ist in der sächsischen Schulpraxis schon aktiv.

Lebensmittelabfälle entstehen an jedem Punkt der Wertschöpfungskette. Die Ursachen sind komplex und sehr vielfältig. In Deutschland entstehen rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Jahr, wobei rund 61 Prozent in den privaten Haushalten und je rund 17 Prozent von Industrie und Großverbrauchern verursacht werden[1].

Ernährungsministerin Julia Klöckner will die Anzahl weggeworfener Lebensmittel bis 2030 halbieren.

Die „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ vom 20.02.2019[2] zählt auf freiwillige Mitwirkung und will mehr Aufklärung schaffen. In der diesbezüglichen Rede vor dem Bundestag spricht Julia Klöckner von vier Bereichen, in denen die Lebensmittelverschwendung angegangen werden soll. Das dritte Handlungsfeld ist die Verhaltensänderung bei allen Akteuren, im Besonderen der Verbraucher. Im Weiteren vermerkt Klöckner die Verschwendung in den privaten Haushalten an, durch welche der Hauptteil der vermeidbaren Lebensmittelabfälle entsteht. Jeder Einzelne soll selber „reichen, schmecken und probieren“ und am Ende entscheiden, ob das Lebensmittel es nicht doch noch wert ist, gegessen zu werden und somit in seinem Alltag unseren Lebensmitteln mehr Wertschätzung entgegenbringen.

Eine Schlüsselkomponente bei Verhaltensänderungen ist die Aufklärung der Gesellschaft über die Vorteile, die sich aus der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft insgesamt ergeben. Für Schulen schlägt die Strategie deshalb eine Integration der Thematik in die Lehrpläne vor, um Schülerinnen und Schüler für mehr Wertschätzung zu sensibilisieren. Dazu soll u. a. Material entwickelt, erprobt und evaluiert werden.

Für die Zielgruppe der sächsischen Schülerinnen und Schüler wurde zeitgleich (Januar 2019) eine Strategie für Bildung in der nachhaltigen Entwicklung (BNE) veröffentlicht, die eine Ergänzung des sächsischen Lehrplans mit BNE-Themen vorschlägt: „Die BNE-Landesstrategie soll die Lehrenden und Lernenden im Freistaat Sachsen in die Lage versetzen, sich mit den Zukunftsthemen der Menschheit und den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen.“[3] Das Konzept von Bildung für nachhaltige Entwicklung soll systematisch und strukturell in die einzelnen Bereiche der schulischen Bildung integriert werden, sodass Kinder und Jugendliche befähigt werden, nachhaltig zu entscheiden und zu handeln. Denn genau diese Zielgruppe ist 2030 erwachsen und wird die Entscheidungen der heutigen Generation deutlich spüren und möglicherweise noch stärkeren Änderungsprozessen ausgesetzt sein.

Die Landesstrategie greift mehrere Maßnahmen für die Integration von BNE an sächsischen Bildungseinrichtungen auf. Unter anderem sollen Schulen das schulische Lernen und die Orientierung für zukunftsfähiges Handeln in der Lebens- und Arbeitswelt mit außerschulischen Lernorten und Akteurinnen sowie Akteuren ergänzen. Dazu werden die Einrichtungen aufgefordert, BNE-spezifische Projekte und geeignete außerschulische Kooperationspartner (Vereine, Verbände, Unternehmen, Körperschaften des öffentlichen Rechts u. a.) in ihrem regionalen Umfeld zu suchen.

Seit Februar 2018 begleitet die SLfG mit dem Projekt „Zukunftswerkstatt Schule: Nachhaltige, verlustarme sowie gesunde Ernährung in Deutschland und Tschechien verstehen und umsetzen“ Schülerinnen und Schüler sowie das Küchenpersonal des Caterers bzw. der Schulküche in sächsischen Modellschulen im Hinblick auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln.

Neben der Erprobung und Evaluierung von Lehrmaterial beinhaltet das Projekt auch eine Analyse der Lebensmittelabfälle in der Schulküche. An einen „Runden Tisch“ können Lehrer, Eltern, Schülerschaft, Träger und Küchenpersonal zusammen nach Lösungen suchen, um die Akzeptanz und Wertschätzung des Schulessens zu steigern und damit Abfälle zu reduzieren.

Plakat: Auswertung der Messung am Martin-Luther-Gymnasium Hartha©SLfG

Die SLfG sucht sächsische Einrichtungen für das Projekt „Zukunftswerkstatt Schule“.

Kontakt:
Bei Fragen wenden Sie sich gern an:
Claudia Pfau (Projektkoordinatorin)
E-Mail: pfau@slfg.de
Tel.: 0351 501936-82

Mehr Infos zum Modellprojekt unter: https://www.slfg.de/projekt/zukunftswerkstatt-schule-nachhaltige-verlustarme-sowie-gesunde-ernaehrung/


[1] Hafner et al., 2012

[2] „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ vom 20.02.2019 verfügbar unter: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/strategie-lebensmittelverschwendung.html

[3] Landesstrategie BNE Sachsen vom Januar 2019 verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/32399